Internationale Bauausstellung: Den meisten Menschen in Heidelberg fremd geblieben

11.6.2022  Dorothee Hildebrandt - Gastkommentar

10 Wochen lang feiert sich nun die IBA selbst mit großem Aufwand, mit vielen Plakaten und dicken Broschüren, selbst welche ohne Text. IBA-Chef Braum gibt ein weinerliches Interview, in dem er Stadtverwaltung und Gemeinderat angreift, sie würden die IBA nicht genug würdigen. Und fürsorglich fordert er in der Zeitung die Einstellung seiner Mitarbeiter durch die Stadt, was der Oberbürgermeister prompt per Zeitung zusagt. Was wohl der Personalplan und der Personalrat der Stadt dazu sagen? Kritik am Masterplan PHV ignoriert Braum und verschweigt, dass die Entwicklung von PHV einen wohnungs- und sozialpolitischen Konsens in der Stadt erfordert.

Aber nein, der „dynamische Masterplan“ müsse jetzt genau so und nicht anders umgesetzt werden. Verschwiegen wird das politische Gezerre um das Ankunftszentrum, dass erst gar nicht und jetzt doch im PHV geplant wird. Verschwiegen wird die geplante Bebauung der Ackerflächen, die jetzt gar nicht nötig ist. Verschwiegen wird die Unfähigkeit, die Uni für das PHV zu gewinnen. Und das alles geschieht in trautem Einklang mit dem Oberbürgermeister. Die fehlende Initiative beim Verkehrsministerium für ein Modellprojekt Straßenbahn nach PHV und Schwetzingen verwundert genauso wie die mangelnde Einbeziehung der Umlandgemeinden in die Planung. Dass die IBA den meisten Menschen in Heidelberg fremd geblieben ist, kann nicht mit vielen gelben Plakaten behoben werden.

 

11.06.2022 - 18:00