GEDOK: Ausstellung: In bester Gesellschaft

Künstlerinnen:

Michaela Cremer, Krefeld
Petra Lindenmeyer, Heidelberg
Hildegard Parekh, Heidelberg

Ort: GEDOK-Galerie

Adresse: Römerstr.22,  69115 Heidelberg

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag jeweils 17.00-20.00 Uhr
 Samstag 11.00-14.00 Uhr

Ausstellungsdauer: 08.04.2017 - 13.05.2017

 

Einführungsrede Vernissage:
Dr. Monika Maier-Speicher, Kunsthistorikerin

„In bester Gesellschaft“ – das könnte auch der Titel für einen mörderischen Krimi in britischen Adelskreisen sein. Oder für eine Skandalgeschichte auf einer angesagten Vernissage.

Die Erwartungen innerhalb der Gemeinschaft sind hoch und schnell ist man aus seiner Rolle gefallen!
Diese Brüche in der Mitte bester Gesellschaft, in der Persönlichkeit der dargestellten Individuen umkreisen Michaela Cremer, Petra Lindenmeyer und Hildegard Parekh in ihren Werken.
Wie sehr brauchen wir die Gemeinschaft? Wie können wir uns abgrenzen? Das Spannungsfeld zwischen Nähe oder Ferne, Freiheit des Individuums oder Aufgehen in einer Gruppe wird ausgelotet.
 Hildegard Parekh bedient sich gerne einer narrativen Quelle. Alte Fotos, Abbilder vergangener Leben gestaltet sie malerisch in einem höchst vielseitigen Kombinations-Reichtum von kräftigen Farben, Materialien und Techniken und spiegelt in ihnen ihre Form der Spurensuche. Hildegard Parekh hat Menschen in einem Park gemalt. Sie sind alleine in der Natur, scheinen sich der Gesellschaft bewusst entziehen zu wollen. Oder hat da nicht doch eine Figur ein i-phon auf dem Schoß oder einen Knopf im Ohr?
Auch Petra Lindenmeyers serielle Arbeiten erzählen von persönliche Erfahrungen und Träumen. Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart, Geschichten von Fundstücken und Lebensläufe von „Portraitierten“ beeinflussen die Entstehung ihrer bestickten Fotografien. Der Faden in ihren Bildern ist zugleich Zeichen des Verbindung-Schaffens als auch des Gebunden-Seins. Die in die Fotografien eingestickten Fäden lassen Linien und Formen auf dem Foto wachsen, wuchern und zusammenwachsen, sie verdeutlichen oder verschleiern.
 Intime Nähe und Abgrenzung, zwischen diesen Polen bewegen sich die Papierarbeiten von Michaela Cremer. In ihren kraftvollen Tuschemalereien erkämpfen sich starke Figuren ihren Platz im Bildraum – die Künstlerin sieht darin eine Möglichkeit den Menschen „nahe“ zu bringen. Michaela Cremer:
„Die Betrachtung ermöglicht Gedanken und Assoziationen. Eine Wahrnehmung, die sich immer wieder verschiebt, korrigiert. Die Wahrheit des menschlichen Seins wird nur in Übergängen erkennbar. Immer schon vorbei, nie ganz vollendet. Die Übermäßigkeit des Körpers fällt auf die Figur zurück. Der Körper erträgt diese Dehnung ohne Anstrengung.“