Universitätsklinikum HD: Ab sofort gelten neue Regelungen für Besucher/innen

14.3.2020   Liebe Bürgerinnen und Bürger,

aufgrund der bundesweit aktuell rasant steigenden Anzahl an Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, hat sich die TaskForce am Universitätsklinikum Heidelberg zu folgender Maßnahme entschieden:

Ab sofort, d.h. Samstag, 14. März 2020, sind keine Besuche unserer Patientinnen und Patienten mehr erlaubt.

Wir wissen, dass es sich hierbei um eine einschneidende Maßnahme handelt, die aber in dieser Form leider unumgänglich ist.

Folgende Ausnahmen gelten:

  •      Angehörige, die einen Patienten besuchen, der im Sterben liegt
  •      Angehörige von Patienten der Palliativstation (1 Person pro Tag)
  •      Begleitperson, welche die Schwangere unter der Geburt begleitet
  •      Vater, welcher das Neugeborene und seine Partnerin besuchen möchte
  •      Mutter/Vater eines kranken Kindes
  •      Begleitperson eines Patienten, der in der Notaufnahme eingeliefert wird
  •      Begleitperson eines älteren, gebrechlichen oder dementen Patienten
  •      aus dringenden medizinischen Gründen – dies muss der Angehörige/Besucher telefonisch mit dem Stationsteam klären

Besucher sind gebeten, sich an den Pforteneingängen der Kliniken zu melden; die Seiteneingänge werden geschlossen.

Warum das alles?

Wir müssen mit aller Macht versuchen, das Infektionsrisiko für unsere Patienten und Mitarbeiter zu minimieren. Am UKHD liegen so viele schwer kranke und immungeschwächte Menschen (Krebs, Herz-Kreislauf usw.), für die eine Infektion fatale Auswirkungen haben könnte. Genauso fatal wäre es, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken ausfallen, weil sie sich bei einem Besucher angesteckt haben.

Worum wir euch bitten: Teilt diese Info. Wenn ihr Personen kennt, die Angehörige unserer Patientinnen und Patienten sind – sagt es weiter. Falls ihr es nicht rechtzeitig mitbekommen habt und in der Klinik steht und jemanden besuchen wollt – bitte habt Verständnis. Verzichtet auch auf Diskussionen, diese bringen nichts. Unsere Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger brauchen ihre ganze Kraft und Zeit für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten.

Was sonst noch wichtig ist:

Ihr habt mit Sicherheit schon mitbekommen, dass wir in Deutschland am Beginn einer Epidemie stehen. Das Coronavirus lässt sich nicht mehr aufhalten und die Anzahl an Infektionen wird weiter steigen. Worauf es jetzt ankommt, ist, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. So können wir verhindern, dass in einem kurzen Zeitraum sehr viele Menschen krank werden und in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Diese explosionsartige Zunahme an Fällen würde die Belastbarkeit unserer Krankenhäuser sehr schnell an ihre Grenzen bringen. Das hat der Ausbruch in China und Italien leider gezeigt.

Lasst uns also alle gemeinsam den Ausbruch der Infektion hinauszögern:

  •      Meidet Veranstaltungen jeglicher Art und reduziert eure sozialen Kontakte.
  •      Verzichtet momentan auf Reisen, erst recht in die vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiete > hier findet ihr die Übersicht https://bit.ly/39QVxbB
  •      Zeigt euch solidarisch. Unterstützt und helft euch gegenseitig. Eure Nachbarn sind schon älter und trauen sich derzeit nicht in den Supermarkt? Dann kauft für sie ein. Ihr wisst   
         von Nachbarn, deren Kinder derzeit nicht mehr in die Schule können, die Eltern aber arbeiten müssen? Dann bietet eure Hilfe an, wenn ihr z. B frei habt usw.. Es gibt für jedes  
         Problem eine Lösung.
  •      Wascht euch regelmäßig die Hände (mindestens 20 Sekunden mit Seife, bis zum Handgelenk), insbesondere nach dem Husten, Niesen oder Nase putzen.
  •      Wenn ihr husten oder niesen müsst – bitte dreht euch weg und hustet/niest am besten in die Armbeuge. Vermeidet auch, euch ins Gesicht zu fassen.
  •      Haltet mindestens ein bis zwei Meter Abstand zu Erkrankten. Auf das Schütteln von Händen und Umarmungen sollte man ganz verzichten.
  •      Vertraut den offiziellen Stellen: Robert-Koch-Institut, Bund, Länder etc. machen einen guten Job. Auch wenn sich die Meldungen manchmal im Minutentakt ändern, wurden alle
         bisher getroffenen Entscheidungen mit sehr viel Entschlossenheit, Mut und Weitsicht getroffen.
  •      Rennt nicht bei jedem Husten direkt zum Arzt. Ruft zuerst bei der Hotline des Gesundheitsamts des Rhein-Neckar-Kreises an. Solche Hotlines gibt es mittlerweile in allen Teilen
         Deutschlands.
  •      Hotline Gesundheitsamt Rhein-Neckar: 06221 / 522-1881 (Mo. bis So. von 7.30 bis 21 Uhr)

Wichtige Informationsquellen sind weiterhin:

  •     Robert-Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2  https://bit.ly/2VLFp77
  •     Robert-Koch-Institut: Übersichtsseite zum Coronavirus SARS-CoV-2  https://bit.ly/2InmAzi
  •     Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2)  https://bit.ly/32PH7pC
  •     Sozialministerium Baden-Württemberg  https://bit.ly/2TysmDa

 Bitte beteiligt euch nicht an Spekulationen oder Mutmaßungen und überprüft alle Informationen, die insbesondere in den sozialen Medien zirkulieren, auf ihren Wahrheitsgehalt.

Und ein Wort noch in eigener Sache: Wir werden hier bei Facebook keine täglichen Wasserstandsmeldungen abgeben, das machen die Medien schon zuhauf. Das bringt niemandem etwas und sorgt nur für Verunsicherung, Angst und absolute Reizüberflutung. Schon lange kann man wirklich wichtige Informationen kaum noch von unwichtigem unterscheiden.

Wenn wir euch etwas Wichtiges mitzuteilen haben, werden wir es an dieser Stelle tun. Versprochen.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

14.03.2020 - 20:15