Bündnis gegen Armut: Armut macht krank – Krankheit macht arm: Film-Matinée „Der Solist“

Armut macht krank – Krankheit macht arm
 
Film-Matinée „Der Solist“ – 11. Oktober 2015 – 11:00 Uhr im Karlstorkino Heidelberg
 
Der Solist
 
Spielfilm von Joe Wright nach dem gleichnamigen Buch des Journalisten Steve Lopez
 
Einführung:
 
Jörg Schmidt-Rohr, Geschäftsführer Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung e.V.
 
Publikumsgespräch im Anschluss: 
 
Gerhard Emig, Wichernheim Heidelberg
Roswitha Lauter, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Heidelberg
Bernd Miedrich, ehemaliger Wohnungsloser
Jörg Schmidt-Rohr, VbI e.V.
Moderation: Dr. Alex Füller, Obdach e.V.
 
Das Aktionsbündnis Welttag der seelischen Gesundheit des Psychiatrie-AK Heidelberg veranstaltet innerhalb der Armutswoche (11.-18.10.2015) am 11.10.2015 eine Film-Matinée zum Spielfilm „Der Solist“. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und thematisiert Obdachlosigkeit im Zusammenhang mit psychischer Erkrankung. Sehr eindrücklich wird im Film gezeigt, dass Obdachlosigkeit nicht immer verhindert werden kann und Hilfsangebote nur mit den Vorstellungen und den Wünschen der Betroffenen entschieden werden können. Zudem können Einfühlungsvermögen und eine auf Vertrauen und Freundschaft basierende Beziehung Lebenssituationen wesentlich verbessern und Lebensqualität schaffen.
 
Bei dem Publikumsgesprächs wird der Frage nachgegangen: Wann macht Armut krank und wann macht v.a. psychische Krankheit arm? Und wie ist dieser Teufelskreis zu durchbrechen?
 
Es ist unwidersprochen, dass gerade Menschen mit einer psychischen Erkrankung in besonderem Maße von Stigmatisierung und Vorurteilen betroffen sind, was ihnen den Zugang zur Arbeitswelt schwer macht. Bezahlte Beschäftigung oder ein stabiles Arbeitsverhältnis sind andererseits die wichtigsten Voraussetzungen, um nicht in der Armutsfalle bis hin zur Obdachlosigkeit zu landen. Stress, Burnout oder Mobbing am Arbeitsplatz sind heute in den Medien ständig genannte Themen. Wir wissen, dass sie v.a. für psychisch kranke  Menschen mit einer hohen Stressanfälligkeit und reduzierter Belastbarkeit nicht selten zum Verlust des Arbeitsplatzes führen. Gleichzeitig ist gerade für diesen Menschen die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut führen zu können, eine der wichtigsten Voraussetzungen, um einem Rückfall oder einer Chronifizierung vorzubeugen.
 
Wo finden wir in unserer hoch komplexen Arbeitswelt noch Wege, die Gefahren der Armut abzuwenden und wer kann dazu beitragen dieses zu erreichen? Müssen vielleicht die bisher beschrittenen Wege der psychosozialen Versorgung und Rehabilitation neu gedacht und „umgekrempelt“ werden?
 
Armut hat viele Gesichter, aber sie führt in aller Regel in Isolation, Hilflosigkeit und Abhängigkeit. Dies zu durchbrechen und ab zuwende ist eine noch immer nicht bewältigte Aufgabe der Sozialpsychiatrie und der Gesellschaft.
 
Veranstalter: Aktionsbündnis Welttag der  seelischen Gesundheit, Psychiatrie-AK Heidelberg