Was wollen die "Makroskopen Heidelberg"?

Seit einem Jahr gibt’s die „ Makroskopen“ in Heidelberg. Noch ein Gesprächszirkel zu wirtschaftspolitischen Themen, macht das Sinn, neben ATTAC, Real World Economics u.a. ? Die Stadtpolitik führte ein Gespräch mit einem der Organisatoren.

SP: Was oder wer sind die „Makroskopen Heidelberg“?

Wolfgang Seelig:  „Makroskop“ ist eine Online Wirtschaftszeitschrift (makroskop.eu), die seit Juni 2016 von Heiner Flassbeck und Paul Steinhardt herausgegeben wird und mittlerweile über 2500 Abonnenten hat.

Auf „Makroskop“ schreiben gut zwei Dutzend Autoren faktenbasiert und nicht dogmengeleitet über Wirtschaft und Politik. Gerade ist auch die erste Printausgabe in den Zeitschriftenhandel gekommen.

Die Makroskopen-Heidelberg ist der erste von mittlerweile bundesweit acht Gesprächskreisen, die wirtschaftspolitische Themen diskutieren aber auch über Veranstaltungen vor Ort ein faktenbasiertes Verständnis der Ökonomie verbreiten  wollen. Wir sind ein bunt gemischter „Haufen“ vom Anlageberater über Lehrer, Mathematiker bis zum Rentner und Arbeitslosen aus dem Umkreis von Bruchsal bis Darmstadt, dem Odenwald und demnächst der Pfalz.

SP: Wie haben sie sich gegründet?

Wolfgang Seelig: Auf dem letztjährigen „Makroskop“-Kongress im Oktober 2017 fanden sich über eine E-Mail-Liste die ersten Mitglieder aus und um Heidelberg. Die Bekanntgabe der Gründungsversammlung auf „Makroskop“ brachte zusätzliche Interessenten.

SP: Wieviel Mitglieder hat der Gesprächskreis?

Wolfgang Seelig: Die Zahl bei unseren Treffen hat sich auf durchschnittlich acht Mitglieder eingependelt, eine Größe, um gut miteinander zu diskutieren. Im Mailverteiler führen wir vierundzwanzig Personen.

SP: Wie häufig trifft er sich?

Wolfgang Seelig: Wir treffen uns jeden dritten Montag im Monat um 19:00 Uhr im Laden für Kultur und Politik in der Kaiserstr. 62 und machen in lockerer Folge zusätzliche Treffen in Schriesheim.

SP: Was für Themen behandelt er?

Wolfgang Seelig: Neben aktuellen wirtschaftspolitischen Themen diskutierten wir bisher über:

  • Leistungsbilanzungleichgewichte - ist Deutschland ein übermächtige Konkurrent? (Ja)
  • Ist Staatsverschuldung ein Problem? (Ja, aber nur in Fremdwährungen)
  • Sind Target 2 Salden ein Problem? (Nein, Herr Sinn u. a. irren da.)
  • Sind Schulden plus Guthaben genau gleich null? (Ja immer)

Als nächstes gehen wir der Frage nach, ob  Arbeitsverkürzung Arbeitslosigkeit mindern kann und betrachten dabei u. a. den Diskurs zwischen H.-J. Bontrup und H. Flassbeck/F. Spieker.

SP: Was ist Ziel des Gesprächskreises?

Wolfgang Seelig: Neben dem Bemühen volkswirtschaftliche selbst besser zu verstehen planen wir in verschiedenen Veranstaltungen ein besseres, nämlich fakten- und nicht dogmenbasiertes wirtschaftliches Denken zu verbreiten.

Als erste Großveranstaltung planen wir Ende Februar 2019 eine Buchvorstellung und Diskussion von „Gescheiterte Globalisierung“ mit den beiden Autoren Heiner Flassbeck und Paul Steinhardt in Mannheim.

SP: Herzlichen Dank für das Gespräch, Wolfgang Seelig.
 

Das Interview führte für die Stadtpolitik Arnulf Weiler-Lorentz


Die nächsten Termine der Makroskopen sind jeweils montags im Laden für Kultur&Politik, Kaiserstr. 62:
2018:   26.11., 17.12.
2019:   21.1., 18.2., 18.3.

Kontakt: info@w-seelig.de

 

 

 

14.11.2018 - 13:45