Bunte Linke: Völkerkundemuseum - Start in eine strahlende Zukunft?

11.8.2018   „Ist die Aussage des Kuratoriumsvorsitzenden und Oberbürgermeisters Eckart Würzner als Versprechen oder als Drohung anzusehen?“ fragen die Vertreterinnen der Bunten Linken, Hilde Stolz (Stadträtin) und Roswitha Claus (Sprecherin). Laut RNZ vom 12. Mai 2018 erwartet der OB eine konstruktive  Zusammenarbeit des neuen Kuratoriums  und eine „hervorragende Zukunftsperspektive für Stiftung und Museum“. Die beiden Politikerinnen fordern eher ein Anknüpfen an die bestehenden durchaus positiven Ansätze und weniger eine komplette Umstrukturierung.   [bilder: ©rothe]

„Wir erwarten, dass der Konsolidierungskurs für die Stiftung, den Peter Koepff in seiner ganzen Zeit als Kuratoriumsvorsitzender konsequent gegangen ist, jetzt weitergeführt wird.“ Wenn es ein Stammbuch für das Kuratorium gäbe, würde die Bunte Linke als wichtigsten Punkt folgendes hineinschreiben: verantwortungsbewusste Pflege, Erhaltung und Weiterentwicklung des großartigen jüdischen Erbes, das die von-Portheim-Stiftung darstellt. Wertschätzende Erinnerung, Anerkennung und Achtung  gegenüber dem Gründerehepaar, Leontine und Victor Goldschmidt, sind hierfür die notwendigen Grundlagen.

Das Kuratorium bestehend aus hochkarätigen Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Finanzfachleuten hat die Chance zu beweisen, dass 100jährige Tradition und modernes Stiftungswesen miteinander vereinbar sind. Das bisherige Kuratorium bestehend aus Peter Koepff, Sohn des Unternehmergründers der Gelita, Siegbert Moraw, ehemaliger Sparkassen-Vorstand und OB Würzner als Vorsitzender des Kuratoriums  wurde um folgende Personen ergänzt: Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, den Heidelberger Juristen und ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhoff, Caterina Maderna, Professorin am Institut für Klassische Archäologie der Universität Heidelberg, dem Indologen und Religionswissenschaftler Prof. Axel Michaels, Direktor des Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS), sowie Isabelle Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Wir haben die große Hoffnung, dass die Verantwortlichen ihr neues Amt nicht als Plattform für Selbstdarstellung und Imagepflege nutzen, sondern tatsächlich ihre Kompetenzen und Netzwerke zugunsten des Völkerkundemuseums einbringen.

Ein erster Test: Theresia Bauer als Moderatorin einer Veranstaltung mit den Professoren Peter Schneider und Frank Engehausen Anfang September im Völkerkundemuseum. Hier treffen sich der Leiter des Kölner Rautenstrauch-Joest-Museums als Fachmann zukunftsweisender Museumspraxis und der Spezialist für die Historie der von-Portheim-Stiftung bis 1955.


S. a. :

Stadt HD: Fünf neue Mitglieder ins Kuratorium der Portheim-Stiftung gewählt   11.5.2018   

RNZ: Völkerkundemuseum: Ehrenbürger? "Würzner habe Andeutungen gemacht" 14.1.2018  

© SWR2: Streit um das Heidelberger Völkerkundemuseum? Intrigen und Machtspiele   29.12.2017

Bunte Linke: Völkerkundemuseum in Heidelberg und in Köln   23.12.2017   

© FAZ - Feuilleton zum Völkerkundemuseum: Wer hat denn angefangen mit dem Nazi-Vergleich?   22.12.2017

Bunte Linke: Stadt in der Verantwortung für Fortbestand des Völkerkundemuseums 24.10.2017

Bunte Linke: Völkerkundemuseum hier und dort   18.07.2017

GRÜNE: Portheim-Sammlung ist wertvoll für Heidelberg   22.5.2017 

 

 

11.08.2018 - 16:15