Universität HD - Studium Generale: Menschenrechte strafrechtlich schützen

Veranstaltung mit der Heidelberger Historikerin Kerstin von Lingen
Montag, 15. Mai 2017, 19:30 Uhr
Aula der Neuen Universität

Die Historikerin beleuchtet in ihrem Beitrag, unter welch schwierigen Vorzeichen der Durchbruch des humanitären Völkerrechts und mit ihm der Menschenrechte gelang. Wie die Referentin erläutert, ist die Debatte um Menschenrechte eng verwoben mit der Genese des sogenannten humanitären Kriegsvölkerrechts, also der Idee, dem Krieg Regeln aufzuzwingen. Das Konzept der „Crimes against Humanity“ wurde erstmals 1945 vom Internationalen Gerichtshof in Nürnberg angewendet. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass diese Konzepte nicht neu waren. Vielmehr bilden sie, so Dr. von Lingen, den Schlusspunkt von Debatten, die über fast hundert Jahre geführt wurden. In ihrem Vortrag wird die Wissenschaftlerin insbesondere auf die Vorgeschichte sowie die Protagonisten und Vordenker dieser juristischen „Erfolgsgeschichte“ eingehen. Kerstin von Lingen leitet eine Nachwuchsgruppe zum Thema Kriegsverbrecherprozesse in Asien am Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Ruperto Carola.
Das Studium Generale ist eine Veranstaltungsreihe der Universität Heidelberg, die sich an alle Mitglieder der Universität und die interessierte Öffentlichkeit wendet. Die Vorträge eines Semesters stehen unter einem gemeinsamen Rahmenthema, das von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus der Sicht ihrer Disziplin behandelt wird. Im Sommersemester 2017 setzen sich die Referenten mit der Frage „Menschenrechte – für wen?“ auseinander. Die Reihe, in der noch sechs weitere Veranstaltungen folgen, läuft bis zum 10. Juli 2017.
Informationen im Internet: Homepage zum Studium Generale – www.uni-heidelberg.de/universitaet/studiumgenerale/